Rundbrief-10, 180401
Irene und Dr. Wolfgang Kornder
Lehrer der Kontemplationslinie
„Wohnraum des Göttlichen“
Ulsenheim 23
91478 Markt Nordheim
09842/8870
w.kornder@t-online.de
www.wolfgang-kornder.de
Liebe Weggefährten und
Weggefährtinnen,
Die Karwoche ist vorbei ...
Für mich ist die Karwoche eine ganz wichtige Zeit, weil sie unsere Welt zeigt wie sie ist. Und zu dieser Welt gehören auch das Leid, die Intrige, der Verrat … Auch das ist Realität, die wir oft
(unbewusst) ausblenden.
Ich-Bezogenheit statt Rücksichtnahme
Wenn ich höre, dass Menschen auf der Autobahn anhalten, um schwerstverletz-te Menschen zu filmen und dabei weder auf die Würde der Verletzten noch auf die Rettungskräfte Rücksicht nehmen, dann
ist das ein besonders krasses Bei-spiel von Ich-Bezogenheit und Realitätsverlust in unserer Gesellschaft.
Der Ich-Bezogenheit die Grundlage entziehen
Damit sind wir mitten in der Mystik, mitten in der Kontemplation, wo es ja da-rum geht, diese isolierende Ich-Bezogenheit zu überwinden. Der Verrat des Judas (Mk 14), die Verleugnung des Petrus
(Mk 14,27-31.66-72) sind uns mahnen-de Beispiele, Jesus im Garten Gethsemane hingegen ein Vorbild: „Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch von mir; doch nicht, wie ich will, sondern wie
du willst!“ (Mt 26,39)
Ein steiniger Weg
Wenn es so einfach wäre, diese Ich-Bezogenheit zu überwinden, würden es wohl viele tun. Aber der Weg ist steinig. „Sondern, man muss sich hineinzwängen und sich daran gewöhnen mit emsigem Fleiß.
Man muss dabei aushalten“, - so Johannes Tauler, der bekannteste Schüler von Meister Eckhard. Ohne Anstrengung geht da nichts, - das ist übrigens auch die sich langsam wieder durchsetzen-de
Einsicht beim Lernen in der Schule.
Realität wahrnehmen und nicht ausblenden, das ist das Eine. Mich ausrichten, mich innerlich ernsthaft, intensiv und ehrlich mit mir in dieser Realität auseinandersetzen, das ist das Andere. Und
dabei authentisch und konsequent bleiben.
Von der Karwoche zu Ostern
So erlebe ich Jesu Weg in der Karwoche. Und so durchschreitet er das düstere Tal in Leid und Schmerz, überwindet den Tod und schreitet in der Auferstehung hinüber in eine andere, ganzheitliche
Ebene . Ganzheitlich deshalb, weil die Eingrenzung auf das Innerweltliche, das äußerlich Wahrnehmbare , auf das Materielle und Objektive überwunden ist.
Man kennt unsere Welt nicht , wenn man seine vier Wände nie verlassen hat. Und man versteht das Ganze nicht, wenn man im äußerlich Wahrnehmbaren hängen bleibt. In der Auferstehung durchbricht
Jesus diese Begrenzung.
Sitzen, sich öffnen … Freiheit (er)leben
Von Dietrich Bonhoeffer stammt der auch für uns Kontemplative richtungsweisende Satz: „Auf den Weg zur Freiheit ist der Tod das größte Fest!“ Im Blick auf Jesus hat er das wie Jesus gelebt. -
Ansporn für uns, im Kleinen beginnend uns auf diese Freiheit hin auszurichten.
So wünsche ich uns allen „frohes, befreiendes Ostern!“
Mit lieben Grüßen,
Irene und Wolfgang
Unser nächster Kurs:
Kontemplation – Schweigemeditation
„… aufgefahren in den Himmel …“
Kurs vom 10. (Do.) —13. (So.) Mai 2018, Beginn 18.00 Uhr
Ende nach dem Mittagessen am Sonntag
(Durchgehendes Schweigen, Kontemplationsübungen, Körperübungen, Impulsreferate, Erleben in der Natur, geistliche Begleitung.)
Oase Steinerskirchen,
86558 Hohenwart,
08446/9201-0,
Fax: 08446/9201-11,
E-Mail: oase.steinerskirchen@gmx.de
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