Ein für die Psychologie denkwürdiger Ort: Hier wirkte  Sigmund Freud
Ein für die Psychologie denkwürdiger Ort: Hier wirkte Sigmund Freud

Ein paar Gedanken voraus ...


Psychologie, das ist die "Lehre von der Seele", und damit sind wir in einem riesigen und oftmals sehr subjektiven Bereich. Die Problematik fängt schon da an, dass man eigentlich gar nicht genau beschreiben kann, was "die Seele" ist. Schon damit wird deutlich, dass es "die" Psychologie genausowenig, wie "die" Philosophie oder "die" Theologie usw. gibt. Die Psychologie im Allgemeinen teilt sich damit auf, angefangen von der "Küchenpsychologie", die sich jeder Mensch bewusst oder unbewusst aneignet, bis hin zur wissenschaftlichen Psychologie unserer Tage. Letztere wendet sich gezwungenermaßen Einzelbereichen, separierten Teilbereichen zu, die sich mehr oder weniger objektiv bearbeiten lassen.Ihre Ergenisse sind damit überprüfbar.

 

Je mehr man sich in der Psychologie komplexen Fragen, z.B. Fragen zur Persönlichkeit eines Menschen, zuwendet, desto mehr schwindet die Objektivierbarkeit. Wir erleben das ja immer wieder, wenn Gutachter in psychiatrischen Fällen zu gegensätzlichen Urteilen kommen. Die großen psychologischen Richtungen kämpfen alle mit diesem Problem, was aber deren Bedeutung nicht schmälert, zumindest solange, wie es keine besseren Ansätze gibt.

 

Die moderne Psychologie hat mit Sigmund Freud einen gewaltigen Impuls bekommen. Die Begründung der Psychoanalyse und in deren Gefolge der tiefenpsychologischen Richtungen (Alfred Adler, C.G. Jung etc.) provozierte die behaivioristisch orientierte Psychologie (vgl. Eysenck, Verhaltenstherapie etc.). Der Vorwurf an die tiefenpsychologischen Schulen lautet denn auch, sei seien z.B. mit dem Postulat eines "Unbewussten" nicht wissenschaftlich. Umgekehrt sei eine objektive, rein wissenschaftliche Psychologie therapeutisch wenig hilfreich und gebe keine befriedigenden Antworten auf die komplexen Fragen des Menschseins. Damit haben wir die Pole der psychologischen Schulen.

 

In meiner Lebenserfahrung spielt die Psychoanalyse eine wichtige Rolle. Allen Anfeindungen zum Trotz (Psychoanalyse sei unwissenschaftlich, überholt, ...) halte ich diesen Ansatz für richtig. Der Mensch ist eben keine Maschine, die man "objektiv" zerlegen und heilen könnte - auch wenn das viele Kreise gerne hätten. Das was Freud vor über hundert Jahren rein aus seiner Beobachtung erkannt hat, wird gerade in unserer Zeit durch die Neurobiologie bestätigt. Den Auftakt für Freuds Wirken bildete seine Traumdeutung (s. Artikel nebenan).

 

Aktualisiert: 141227